Johann lässt sich nieder. Neben ihm die Frau in Rosé mit einem Hut, so groß wie ein Trapez. Es ist Ostern und Johann ist seit einer Stunde im Park unterwegs, um das versprochene Osterei zu finden. Er hat gehört, dass es noch Mitbewerber gibt, aber bis jetzt ist ihm noch niemand begegnet. Er weiß noch nicht einmal, ob es sich bei der Überraschung tatsächlich um ein Ei handelt.

Der Park füllt sich und leert sich und Johann wird langsam müde. Er hat nur gefrühstückt und ist danach aufgebrochen. Er hat auch nicht daran gedacht, etwas zu trinken mitzunehmen. Seine Beine würden gerne hoch liegen und seine Füße aus den Schuhen heraus. Aber immer wenn er den Heimweg antreten will, fesselt irgendetwas seine Aufmerksamkeit.

Eben noch war es die Frau mit dem Trapez auf dem Kopf, jetzt ist es ein Mensch im Hasenkostüm mit zwei Kindern an der Hand. Wie selbstverständlich folgt er den dreien, bis sie hinter einer dicken Eiche verschwunden sind und dann fällt sein Blick auf ein riesengroßes Ei, das mitten auf dem Rasen steht. Es ragt mindestens fünf Meter in den Himmel und glänzt schneeweiß in der Mittagssonne. Johann nähert sich langsam während ihm die Spucke im Mund nicht mehr gehorchen will. Sein Blick klebt an dem Ding. Es ist Ostern.

Die letzten Meter beginnt er fast zu schleichen, als habe er Angst, das Ei könne weglaufen. Er verharrt abrupt, hat er nicht gerade Geräusche aus dem Innern des Eis vernommen? Nun trennen ihn noch zehn Schritte und es ist unverkennbar ein heiseres Kichern zu hören….. Und dann ein Juchzen, ein Jubilieren!

Und Johann….. Tränen laufen ihm vor Lachen übers Gesicht, sein Oberkörper wippt wie eine Schaukel während er sich vor Vergnügen auf die Schenkel schlägt. Noch auf dem Heimweg amüsiert er die Passanten, weil er nicht aufhören kann zu lachen.

verwendetes Bildmaterial:

Mann mit ingwerbart, der bunte kleidung trägt und osterei hält von @wayhomestudio