Bei dem sogenannten Buchsbaumzünsler handelt es sich um einen Schmetterling, welcher ursprünglich aus Asien stammt. In Deutschland ist er bei Gartenbesitzern und Pflanzenzüchtern besonders deshalb unbeliebt, weil er für die heimische Flora eine ernstzunehmende Bedrohung darstellt.
Der Buchsbaumzünsler – ein Insekt mit vielen Facetten
Der ostasiatische Kleinschmetterling lebt erst seit der Mitte des 21. Jahrhunderts in Europa, nachdem er aus dem asiatischen Raum durch den Import von Lebensmitteln und Pflanzen per Schiff eingeschleppt wurde. Vor allem im Stadium der Raupe kann das äußerlich eher unscheinbare Insekt den Buchsbäumen großen Schaden zufügen – daher kommt auch der Name des Tieres.
Die Raupen werden bis zu maximal fünf Zentimeter lang und weisen eine gelbgrüne Färbung auf. Manche Exemplare sind dunkelgrün. Sie haben schwarze sowie weiße Streifen und auffällige weiße Punkte, aus welchen dicke, helle Borsten wachsen. Der Kopf der Raupen ist weiß. Erwachsene Buchsbaumzünsler erreichen eine Flügelspannweite von maximal 45 Millimeter. Der vordere Teil von einem Buchsbaumzünsler ist in der Regel weiß mit einem braunen Rand an den Säumen. Ungefähr in der Mitte des Körpers befindet sich ein heller Fleck in der Form eines Halbmondes.
Die Verbreitung des Buchsbaumzünslers
Ursprünglich kommt der Buchsbaumzünsler aus den Ländern Japan, China, Indien und Korea. Aufgrund des internationalen Handels lebt er inzwischen jedoch auch in zahlreiche europäischen Ländern, wie Frankreich, Holland und Österreich. In Deutschland wurde er im Jahr 2006 zum ersten Mal gesehen. Auch in der benachbarten Schweiz breitet sich der Buchsbaumzünsler seit 2012 rasend schnell aus.
Lebensweise des Kleinschmetterlings
Der Buchsbaumzünsler sitzt gerne auf der glatten Unterseite verschiedener Blattarten. In der Regel handelt es sich bei diesen Gewächsen allerdings nicht um Buchsbäume. Da der Buchsbaumzünsler nicht nur ein sehr geübter, sondern auch ein besonders schneller Flieger ist, können natürliche Fressfeinde den kleinen Schmetterling nur schwer fangen – ebenso wie Menschen. Weibliche Buchsbaumzünsler leben gerade einmal rund acht Tage und suchen während dieser kurzen Lebensdauer ganz gezielt nach Buchsbäumen, in welchen sie ihre Eier ablegen können.
Gut geschützt überwintern die kleinen Raupen, welche in der Folge dieser Eiablage entstehen, zwischen Blättern und in feinen Ritze der Borke. Sie bauen sich spezielle Verstecke aus diesen Blättern, indem sie die Pflanzen verkleben und entsprechend formen. Hierzu ist eine ganz bestimmte Fähigkeit der Raupen besonders nützlich: Sie können feine Fäden produzieren. Falls Bedarf zu einer schnellen Flucht besteht, lassen sich die Tiere an diesen Fäden einfach in Richtung Boden herab.
Bis zur endgültigen Verpuppung durchlaufen die grünen Raupen sechs, manchmal sogar sieben verschiedene Entwicklungsstadien. Während dieser Phase werden sie dem erwachsenen Buchsbaumzünsler in ihrem Aussehen immer ähnlicher – bis sie schließlich zum Schmetterling werden. Die Verpuppung findet zumeist zwischen den Monaten März und April statt. Genau zu dieser Zeit verursacht der Buchsbaumzünsler den gefürchteten Kahlfraß an den Buchsbäumen.
Wie giftig ist der Buchsbaumzünsler wirklich?
Inzwischen ist bekannt, dass der Buchsbaumzünsler während seines Daseins als Larve mindestens 70 verschiedene Gifte aus den Buchsbäumen zieht. Aufgrund dieser Gifte werden die kleinen Tiere für Fressfeinde unattraktiv und bleiben infolge dessen verschont. Ausnahmen bestätigen allerdings auch hier die Regel: Es kommt hin und wieder vor, dass heimische Singvögel die giftigen Raupen an ihre Jungen verfüttern oder die Raupen selbst verspeisen.
Wie kann der Buchsbaumzünsler effektiv bekämpft werden?
Vorsorge ist in diesem Fall besonders wichtig. Spätestens ab März sollten die Buchsbäume auf den Befall durch den Buchsbaumzünsler untersucht werden. Zudem können spezielle Spritzmittel eingesetzt werden – diese sollten allerdings möglichst zeitnah und mit ausreichendem Druck verwendet werden. Wirkungsvolle Präparate gibt es in jedem gut sortierten Fachmarkt für Landwirtschaft oder in Läden für Gartenbedarf. Besonders häufig kommen die Stoffe Thiacloprid sowie Acetamiprid zum Einsatz. Auch Pheromon- bzw. Lichtfallen helfen effektiv gegen den Befall durch die Buchsbaumzünsler. Außerdem können Gartenbesitzer den Schmetterling mit einem Hochdruckstrahler von den Bäumen holen.
Ich sah nur diesen Ausweg. Er war überall. 🙁