Der Königsgeier (Sarcoramphus papa) ist ein beeindruckender Vertreter der Neuweltgeier und in Mittel- und Südamerika beheimatet, von Mexiko bis Argentinien. Mit einer Körperlänge von bis zu 85 cm und einer Flügelspannweite von nahezu 2 Metern zählt er zu den größten Geiern seines Verbreitungsgebiets.

Auffällig ist sein farbenfroher, unbefiederter Kopf, der in leuchtenden Rot-, Orange- und Gelbtönen erstrahlt, während sein Gefieder überwiegend weiß ist.

Königsgeier bevorzugen bewaldete Regionen wie tropische Regenwälder sowie die Randbereiche von Savannen und Steppen.

Sie ernähren sich hauptsächlich von Aas und totem Fisch und nutzen ihren kräftigen Schnabel, um selbst dicke Tierhäute zu durchdringen. Dank ihres scharfen Sehvermögens und ihres ausgeprägten Geruchssinns sind sie in der Lage, Kadaver auch in dicht bewaldeten Gebieten ausfindig zu machen.

In der sozialen Hierarchie der Geier nehmen Königsgeier eine dominante Position ein. An Futterplätzen vertreiben sie oft kleinere Geierarten, lassen diese jedoch nach ihrer eigenen Nahrungsaufnahme ebenfalls fressen.

Die Fortpflanzung erfolgt alle zwei Jahre. Dabei legen Königsgeier in der Regel ein einzelnes Ei in Baumhöhlen oder Felsspalten. Beide Elternteile teilen sich die Brutpflege, und nach etwa 55 Tagen schlüpft das Küken. Die Jungvögel bleiben mehrere Monate von ihren Eltern abhängig und benötigen mehr als 130 Tage, um das Nest zu verlassen und ihre ersten Flüge zu unternehmen.

Aktuell gilt der Königsgeier als nicht gefährdet.

Dennoch könnten Faktoren wie Lebensraumverlust und Umweltverschmutzung langfristig negative Auswirkungen auf die Population haben.

Ort: Zoologischer Garten Berlin, Hardenbergplatz 8, 10787 Berlin

Aufnahme(n) vom: 29. September 2006

Themenwelt: Zoologischer Garten Berlin

Kamera: Panasonic DMC-FZ50