Der Langschopf-Hornvogel (Berenicornis comatus), auch als Weißhauben-Hornvogel bekannt, ist ein beeindruckender Vertreter der Nashornvögel, der in den dichten Wäldern Südostasiens beheimatet ist. Sein markantes Aussehen und sein einzigartiges Verhalten machen ihn zu einer faszinierenden Spezies, die es zu entdecken gilt.

Erscheinungsbild

Auffälligstes Merkmal des Langschopf-Hornvogels ist seine weiße Federhaube, die ihm ein unverwechselbares Aussehen verleiht. Männchen und Weibchen unterscheiden sich deutlich in ihrer Gefiederfärbung: Während beim Männchen nur Rücken und Flügel schwarz sind und der Rest des Gefieders weiß ist, sind beim Weibchen lediglich Haube und Schwanz weiß, der übrige Körper hingegen schwarz. Mit einer Gesamtlänge von 75 bis 80 cm, wovon mehr als die Hälfte auf den langen Schwanz entfällt, zählt er zu den größeren Vertretern seiner Familie.

Verbreitung und Lebensraum

Das Verbreitungsgebiet des Langschopf-Hornvogels erstreckt sich über Teile von Myanmar, Thailand, Malaysia, Indonesien und Brunei. Er bevorzugt immergrüne Primärwälder in Höhenlagen bis zu 900 Metern, gelegentlich auch bis zu 1.680 Metern. Besonders häufig ist er in Waldgebieten mit dichtem Kletterpflanzenbewuchs sowie entlang von Wasserläufen und Waldrändern anzutreffen. In einigen Regionen wurde er auch in selektiv eingeschlagenen Wäldern und an den Rändern von Ölpalmplantagen beobachtet.

Verhalten und Ernährung

Der Langschopf-Hornvogel lebt in sozialen Gruppen von drei bis acht Individuen, bestehend aus einem Paar, Helfern und Jungvögeln. Diese Trupps verteidigen gemeinsam ihr Revier und kommunizieren untereinander mit leisen Gluckslauten, die an Hühner erinnern. Seine Nahrung besteht überwiegend aus tierischer Kost, darunter Insekten, Echsen, Schlangen und Kleinvögel. Er ergänzt seine Ernährung mit lipidreichen Steinfrüchten und anderen Früchten.

Fortpflanzung

Die Brut und Jungenaufzucht erfolgen kooperativ mit Unterstützung von bis zu sechs Helfern, meist Männchen. Das Gelege besteht in der Regel aus zwei Eiern, wobei oft nur ein Junges erfolgreich aufgezogen wird. Während der Brutzeit wird das Weibchen in einer Baumhöhle eingemauert und vom Männchen sowie den Helfern mit Nahrung versorgt.

Gefährdung und Schutz

Aufgrund der fortschreitenden Abholzung seines Lebensraums und des erheblichen Jagddrucks ist der Bestand des Langschopf-Hornvogels rückläufig. Seit 2018 stuft die IUCN die Art als „stark gefährdet“ ein. Der internationale Handel ist durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) geregelt, um die Art vor weiterer Bedrohung zu schützen.

Der Langschopf-Hornvogel ist ein beeindruckendes Beispiel für die Vielfalt und Schönheit der Vogelwelt Südostasiens. Sein Schutz und der Erhalt seines Lebensraums sind von entscheidender Bedeutung, um diese faszinierende Art für zukünftige Generationen zu bewahren.

Ort: Weltvogelpark Walsrode, Am Vogelpark, 29699 Walsrode

Aufnahme(n) vom: irgendwann 2001

Themenwelt: Weltvogelpark Walsrode

Kamera: unbekannt