Nacktschnecken – sie gehören zu den unerwünschten Gästen in vielen Gärten und sind für ihre schädlichen Auswirkungen auf Pflanzen bekannt. Doch hinter ihrem glitschigen Äußeren steckt eine faszinierende Biologie, die viele von uns überrascht. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Herkunft, das Verhalten und die Möglichkeiten, wie man diesen Schädlingen im Garten begegnen kann.

Ursprüngliche Herkunft der Nacktschnecken

Nacktschnecken, wissenschaftlich als „Pulmonata“ bekannt, gehören zur Klasse der Weichtiere und sind eng verwandt mit den Schnecken, die wir aus dem Garten kennen. Ursprünglich stammen viele Arten von Nacktschnecken aus den feuchten Wäldern und Wiesen Europas. Diese Umgebung bot ihnen ideale Bedingungen zum Überleben und Fortpflanzen. Heute sind sie jedoch in vielen Teilen der Welt verbreitet, insbesondere in gemäßigten und tropischen Regionen, und haben sich an unterschiedliche Lebensräume angepasst.

Verhaltensweise der Nacktschnecken

Nacktschnecken sind vor allem nachtaktive Tiere, die ihre Aktivitäten in den frühen Morgenstunden oder bei Nacht entfalten. Tagsüber verstecken sie sich häufig unter Laub, Steinen oder in feuchten Erdspalten, um sich vor der Sonne und Austrocknung zu schützen. Ihr Fortbewegungsmittel sind die sogenannten Schleimspuren, die sie auf ihrem Weg hinterlassen. Diese Schleimschicht hilft ihnen, über raue Oberflächen zu gleiten und reduziert die Reibung, die durch das Kriechen verursacht wird.

In ihrer Ernährung sind Nacktschnecken eher opportunistisch. Sie ernähren sich hauptsächlich von Pflanzenteilen, insbesondere von jungen Trieben, Blättern und Früchten. Bei starkem Nahrungsmangel sind sie jedoch auch für andere Nahrungsquellen wie abgestorbenes organisches Material oder sogar Aas bekannt.

Nacktschnecken im Garten

Für Gartenbesitzer können Nacktschnecken eine echte Plage darstellen. Besonders in feuchten und milden Sommermonaten vermehren sie sich schnell und können große Schäden an Pflanzen verursachen. Ihre Vorliebe für zarte Pflanzenteile macht sie zu gefürchteten Feinden für junge Setzlinge, Salate, Kohl und andere Gemüsearten.

Ein besonderes Problem ist, dass Nacktschnecken ihre Fressgewohnheiten oft erst nach Sonnenuntergang oder in der Dämmerung entfalten, sodass der Schaden oft erst spät bemerkt wird. Die Schleimspuren, die sie hinterlassen, können auch eine weitere Unannehmlichkeit darstellen, da sie auf Wegen und Terrassen glitschige Stellen hinterlassen.

Was hilft gegen Nacktschnecken?

Es gibt verschiedene Methoden, um Nacktschnecken im Garten zu bekämpfen, von natürlichen Lösungen bis hin zu chemischen Mitteln:

  1. Handarbeit: Die manuelle Entfernung der Schnecken kann zeitaufwändig sein, aber sie ist eine unmittelbare Methode, um die Population in Schach zu halten. Am besten werden die Schnecken bei Nacht eingesammelt, wenn sie am aktivsten sind.
  2. Schneckenfallen: Fallen, die mit Bier oder speziellen Lockstoffen gefüllt sind, können Nacktschnecken anziehen und sie darin ertränken. Diese Methode ist besonders effektiv, wenn sie regelmäßig kontrolliert und geleert wird.
  3. Schutzbarrieren: Barrieren aus Materialien wie Kies, Salz oder Kupfer können verhindern, dass Schnecken bestimmte Bereiche des Gartens betreten. Kupferstreifen zum Beispiel erzeugen eine leichte elektrische Reaktion, die Schnecken abschreckt.
  4. Natürliche Feinde: Fördern Sie den Einsatz von natürlichen Feinden wie Vögeln, Fröschen und Igeln, die Nacktschnecken fressen. Ein naturnaher Garten zieht diese nützlichen Tiere an.
  5. Pflanzenschutz: Die Verwendung von Pflanzen, die Nacktschnecken abwehren, wie z.B. Ringelblumen oder Knoblauch, kann helfen, diese Schädlinge fernzuhalten.
  6. Chemische Mittel: Wenn die natürlichen Methoden nicht ausreichen, können spezielle Schneckenkornmittel zum Einsatz kommen. Diese sollten jedoch mit Vorsicht verwendet werden, um den Gartenboden und andere nützliche Tiere nicht zu schädigen.

Fazit

Nacktschnecken sind faszinierende, wenn auch unerwünschte Bewohner vieler Gärten. Ihre Herkunft, ihr Verhalten und ihre Auswirkungen auf Pflanzen machen sie zu einem interessanten, aber herausfordernden Problem für Gartenliebhaber. Durch gezielte Maßnahmen und ein Verständnis ihrer Lebensgewohnheiten kann man jedoch effektive Strategien entwickeln, um die Schäden zu minimieren und den Garten in einem gesunden Zustand zu halten. Indem wir uns mit diesen glitschigen Zeitgenossen auseinandersetzen, können wir letztlich lernen, in einer harmonischen Beziehung zu unserem grünen Raum zu leben.

Ort: Kohlis Garten

Aufnahme(n) vom: 1. August 2024

Kamera: Samsung Galaxy S23 Ultra